Augustinerkloster Würzburg (D)

Br. Philipp Katzenberger

Ich hätte nicht gedacht, dass ich diesen Weg gehen würde.

Wenn ich auf mein Leben zurückschaue, kommt mir dieser Gedanke manchmal in den Sinn.

Dass ich in den Orden der Augustiner eintrete, war nicht immer klar und wenn ich an Berufung denke, denke ich da an eine Zeit, in der viel mit mir passiert ist.

Diesen „Moment“ der Berufung gab es für mich nicht, dennoch kam die Entscheidung oder der Wunsch irgendwie überraschend, dieses Leben im Orden näher kennenzulernen.

„Religiös“ war ich eigentlich nicht. Doch mit 16 Jahren verspürte ich das Bedürfnis, mich mehr mit meinem Glauben auseinander zu setzen. Komisch, denn eigentlich war er schon immer da, mein Glaube an Gott.

In dieser Zeit versuchte ich mich in dieser Hinsicht selbst zu finden. Die katholische Jugendarbeit in meinem Heimatort war hierfür eine gute Möglichkeit.

Auf Jugendfreizeiten und Firmwochenenden konnte ich mich mit Themen auseinandersetzen, die mir wichtig waren und hatte gleichzeitig Menschen um mich herum, mit denen ich meine Spiritualität leben und weiterentwickeln konnte.

Dann kam ein Punkt, an dem ich für mich erkannte, dass dies ein wichtiges Bedürfnis für mich ist. Und eigentlich auch eines, das ich aus meinem Leben nicht mehr wegdenken wollte und konnte.

Gerade als es auf das Ende meiner Ausbildung zum Erzieher zuging, stellte sich mir immer mehr die Frage: „Was möchte ich danach mit meinem Leben anfangen? Wie soll es weitergehen?“

In meiner Ausbildung zum Erzieher und meiner Arbeit mit Menschen mit Behinderung habe ich ja schon eine Berufung gefunden. Aber das war mir nicht genug.

Ich suchte Menschen, eine Gemeinschaft, in der ich meine Spiritualität leben konnte. Ich wollte Impulse bekommen und selbst auch solche weitergeben und das nicht nur auf die Art: „Man trifft sich mal und spricht über Gott“. Ich wollte es mit anderen leben.

Durch die Jugend- und Ministrantenarbeit habe ich die Augustiner kennengelernt und immer wieder mal einen kleinen Einblick erhalten.

Ihren Lebensentwurf fand ich symphatisch.

Durch den immer enger werdenden Kontakt entschloss ich mich dazu, den Augustinern und mir eine Chance zu geben.

Es hat gefunkt, das Leben in der Gemeinschaft. Eine Begeisterung, die mich bis heute trägt und mich gewiss auch auf den Pfad meines Lebens weiterführen wird.