Gemeinschaft der Seligpreisungen

Br. Andreas

Ich heiße Bruder Andreas vom Unbefleckten Herzen Mariens. Ich bin 1986 in der Deutschschweiz geboren. Nach der Matura studierte ich Geografie und Geologie in Zürich. Während einer Wallfahrt im Jahre 2006 traf ich die Gemeinschaft der Seligpreisungen. Angezogen von der Tiefe des brüderlichen Lebens und der Schönheit der Liturgie, bin ich im Alter von 21 Jahren in das Haus der Gemeinschaft in Zug (Deutschschweiz) eingezogen. Gleichzeitig aber musste ich noch mein Studium abschließen. Nach dem Studienabschluss bin ich dann als volles Mitglied am 1. November 2009 in die Gemeinschaft eingetreten. Wie konnte es so weit kommen?

Denke ich über meine Kindheit nach, kommen mir sehr viele schöne Erinnerungen. Und doch begann ich schon sehr früh, ab dem Alter von 12 Jahren, ein Leben voller Ausgelassenheit und absoluter Freiheit zu führen: Partys und Festabende reihten sich aneinander. Es floss viel Alkohol und mein Zustand war manchmal so, dass ich erst am nächsten Tag die Spuren meiner Dummheiten vom Vorabend wahrnehmen konnte… Irgendwie war ich aber überzeugt, dass ich in diesem Partyleben das große Glück meines Lebens gefunden hätte.

Mit 16 Jahren allerdings brach dieses „Glück“ zusammen. In nur einer Sekunde nahm mein Leben einen komplett anderen Wandel! Ich hatte einen schweren Rollerunfall mit meinem älteren Bruder. Nach einer durchfeierten Nacht wollten wir am Morgen nach Hause fahren. Während der Fahrt schliefen wir ein und kollidierten frontal mit einem Auto, das in die entgegengesetzte Richtung fuhr. Wir wurden beide schwer verletzt. Ich lag auf dem Boden und konnte mich nicht mehr bewegen. Es dauerte lange, bis Hilfe kam. Mein Leben? War das schon alles? All diese Partys, Ausgelassenheit, Übertreibungen… und jetzt? Zum ersten Mal suchte ich nach dem Sinn meines Lebens. Gibt es nicht noch mehr?

Während meines fünfwöchigen Krankenhausaufenthaltes habe ich unaufhörlich nach Antworten gesucht, besonders die Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens. Erst später, und entgegen all meinen Erwartungen, fand ich diese Antwort in der katholischen Kirche. Ich nahm an einer heiligen Messe teil. Als der Priester zur Wandlung die Hostie erhob, wusste ich mit einer absoluten Sicherheit, dass Jesus gegenwärtig ist in diesem Stück Brot und dass er mich liebt.

Unglaublich! Für mich hat dieser Moment alles verändert. Ich wusste seither, dass JESUS der Sinn meines Lebens sein wird! Ich war damals 16 Jahre alt. Ein paar Jahre später beschloss ich, mein ganzes Leben Gott zu weihen. In der Gemeinschaft der Seligpreisungen habe ich meine ewigen Gelübde ausgesprochen und gesagt: „Herr Jesus, ich entsage mir selbst, und will mich nur an Dich binden, den einzigen Schatz und die einzige Hoffnung meines Seins auf Erden, solange ich lebe“.

Am 13. Juli 2019 wurde ich zum Priester geweiht. Die Gemeinschaft hat mir die Jugendarbeit als meine Mission anvertraut. Für mich heißt das, den Jugendlichen ein „Diener der Liebe“ zu sein und ihnen allen den Weg zu Jesus aufzuzeigen. Dabei hoffe ich, dass sie in Ihm den entdecken, der allein unsere tiefsten Wünsche erfüllen kann: „Er ist der Weg, die Wahrheit und das Leben!“ (Joh 14,6)