von P. Jean-Uriel Frey cb, Zug (CH)

Gemeinschaft der Seligpreisungen

Die Gemeinschaft der Seligpreisungen ist eine Kirchliche Familie des geweihten Lebens. Sie besteht aus Gott geweihten Brüdern und Schwestern, Familien, Laien und Priestern, die sich in der Nachfolge Christi gemeinsam bemühen, nach den Seligpreisungen (vgl. Mt 5) zu leben. In dieser Struktur kommt die Einheit der verschiedenen kirchlichen Lebensstände als eine Gabe des Heiligen Geistes für unsere Zeit besonders zum Ausdruck.

In den Seligpreisungen scheint das Geheimnis Jesu selbst auf, denn sie sind wie ein verhülltes Porträt seiner Gestalt. Den Geist der Seligpreisungen zu leben, bedeutet von daher, immer tiefer mit Christus verbunden zu sein und ihm immer mehr gleichgestaltet zu werden: Sein im Empfang und Leben im Dank, Hunger nach Gott und Durst nach Liebe. Kraft schöpfen wir dabei aus der eucharistischen Gegenwart des Herrn. Die Schätze des christlichen Ostens und die geistlichen Wurzeln aus dem Judentum inspirieren uns, das vertrauensvolle Ja Mariens bestärkt uns.

Als geweihte Brüder oder Priester sind wir aufmerksam für die Nöte unserer Zeit und verwirklichen unsere Berufung auf dreierlei Weise:

  • Durch das Gebet: Unser Tagesablauf ist von der gemeinsamen Tagzeitenliturgie, der persönlichen Schriftlesung und der stillen Anbetung geprägt. Dabei ist uns die Schönheit der Liturgie mit vierstimmigem Gesang ein wichtiges Anliegen.
  • Im Suchen der Communio: Wir stellen uns mit ganzer Hingabe in den Dienst unseres Nächsten und bemühen uns dadurch, die Einheit der verschiedenen Lebensstände zu stärken. Im Streben nach dem Wohl des andern bezeugen wir die Hingabe an Christus, der wahren Quelle des Glücks.
  • Im Eifer für die Glaubensverbreitung: Berührt von der großen Barmherzigkeit Gottes für alle seine Kinder sehnen wir uns danach, dass möglichst alle die bedingungslose Liebe unseres Vaters und das Wirken des Heiligen Geistes erfahren. Daher fühlen wir uns gerufen, das Evangelium bis an die Grenzen der Erde zu verkünden. 

Typischer Tagesablauf anhand der Gemeinschaft in Zug
von P. Jean-Uriel Frey cb, Zug (CH)

06.00 Uhr: Lectio Divina / Frühstück
07.00 Uhr: Laudes
07.30 Uhr: Aussetzung des Allerheiligsten* / Arbeit
12.00 Uhr: Hl. Messe
13.00 Uhr: Mittagessen
14.15 Uhr: Arbeit
17.30 Uhr: Rosenkranz
18.00 Uhr: Vesper
19.00 Uhr: Abendessen
20.30 Uhr: Komplet

* Jeder wählt eine Stunde in seinem persönlichen Tagesablauf zur stillen eucharistischen Anbetung.

Ordenskleid

Der Habit der Brüder ist weiß, mit einem dunkelbraunen Skapulier. Die Brüder tragen ein Kreuz und einen Rosenkranz, der am Gürtel befestigt ist. Die weiße Farbe stellt die Auferstehung Jesu dar, die braune Farbe sein Kreuz. Das Skapulier ist, in karmelitischer Tradition, das Zeichen unserer Verbundenheit mit Maria.